Am anomeren C1-Atom des
1-β-D-Galactopyronosyl-Rests
liegt ein Vollacetal
(
Stoffklassenermittler) vor.
Die D-Galactose unterscheidet sich von der D-Glucose in der Konfiguration am C4.
Mit verdünnten Säuren oder mit dem Enzym β-1,4-Glucosidase erfolgt
hier eine Spaltung des Vollacetals in zwei (zunächst β-) D-Glucose-Moleküle.
Gegenüber Laugen oder in neutraler wässriger Lösung ist das Vollacetal allerdings stabil.
Während eines Aldehyd-Nachweises in alkalischem Milieu werden Vollacetale also nicht gespalten!
Bei der Lactose liegt eine
β-1-4-glykosidische Bindunge vor.
Die Angabe "β" bezieht sich nur auf das Vollacetal, da Halbacetale leicht zu öffnen sind
und daher nicht eindeutig angegeben werden können (s.u.).
Am anomeren C1-Atom der
4-β-D-Glucopyronose
liegt ein Halbacetal
(
Stoffklassenermittler)
vor.
In wässriger Lösung findet
bei einem Teil der Maltose-Moleküle hier am Halbacetal
eine Ringöffnung statt, daher
tritt eine Mutarotation
(
Mechanismer)
aufgrund einer Gleichgewichtseinstellung zwischen der α- und der β-Form auf und
die Aldehyd-Nachweise
(
Oxidaser)
verlaufen positiv.